Diagnose einer Schlafapnoe | ResMed

Schlafapnoe: Ihr Weg zur Diagnose

«Mit der richtigen Diagnose und Behandlung lassen sich die meisten Schlafstörungen einfach beheben», sagt Dr. Wesley E. Fleming vom Sleep Center Orange County.

Erste Schritte: Wie kann ich mich auf Schlafapnoe testen lassen?

Schritt 1

Wenn Sie schlecht schlafen, schnarchen oder vermuten, an Schlafapnoe oder einer Atmungsstörung zu leiden, ist es wichtig, diese Zeichen ernst zu nehmen und die folgenden drei einfachen Schritte durchzuführen:

Erkennen Sie Ihre Symptome
Werden Ihre Symptome als häufige Anzeichen einer Schlafapnoe oder anderer Atemwegserkrankungen genannt?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine Untersuchung auf Schlafapnoe, die entweder im Schlaflabor (in Form einer Polysomnographie PSG) oder als Schlafuntersuchung im häuslichen Umfeld durchgeführt werden kann.

Informieren Sie sich über die Möglichkeiten für eine klinische Schlafuntersuchung

Schritt 2

Wenn Sie vermuten, an Schlafapnoe zu leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin über Ihre Symptome. Er oder sie wird eine Schlafuntersuchung verordnen, falls sich ein Verdacht auf Schlafapnoe oder eine andere schlafbezogene Erkrankung ergibt. Mit der richtigen Diagnose können Sie die richtige Behandlung erhalten, die Ihnen zu besserer Gesundheit verhilft.

  • Untersuchung im Schlaflabor  

In einem Schlaflabor werden Sensoren an Ihrem Körper befestigt, mit deren Hilfe Ihr Schlaf überwacht wird. Auch werden Sie während des Schlafs mit einer Kamera aufgenommen, um noch mehr Einblicke in Ihr Schlafverhalten zu gewinnen. Dies dient einer Untersuchung der im Schlaf vollführten ungewöhnlichen Bewegungen (wie Sprechen im Schlaf oder Schlafwandeln) oder nächtlicher Krampfanfälle. Für diese Art von Untersuchung müssen Sie die Nacht in der medizinischen Einrichtung verbringen. Sie sollten daher alles mitbringen, was Sie für Ihre Schlafroutine benötigen, wie etwa einen Pyjama und Ihre persönlichen Artikel für die Körperpflege.

  • Schlafuntersuchung zu Hause  

Eine Schlafuntersuchung zu Hause läuft vom Grundsatz ähnlich ab wie eine Untersuchung im Schlaflabor, nur mit etwas angepassten Bedingungen und dem Komfort und der Bequemlichkeit des eigenen Zuhauses. Im Vorfeld einer solchen Untersuchung zeigt Ihnen ein Schlafmediziner, wie Sie die Sensoren anbringen müssen und wie das Aufzeichnungsgerät während der Nacht zu bedienen ist.  

In der für Ihre häusliche Schlafuntersuchung vorgesehenen Nacht folgen Sie Ihrer normalen Abendroutine, bereiten sich aufs Zubettgehen vor, bringen alles an, wie man es Ihnen gezeigt hat, und starten die Aufzeichnung. Am nächsten Morgen entfernen Sie alles entsprechend den erhaltenen Anweisungen und geben das Aufzeichnungsgerät an das Schlaflabor zurück.  

Wie schwer ist meine Schlafapnoe?

Leichte Schlafapnoe
Wenn es pro Stunde Schlaf zu fünf bis 14 Atemaussetzern kommt.

Mittelschwere Schlafapnoe
Wenn es pro Stunde Schlaf zu 15 bis 30 Atemaussetzern kommt.

Schwere Schlafapnoe
Wenn es pro Stunde Schlaf zu mehr als 30 Atemaussetzern kommt.

Was passiert, wenn ich eine Schlafapnoe-Diagnose erhalte?

Falls bei Ihnen/span> eine Schlafapnoe diagnostiziert wird,  ist das Wichtigste, Ruhe zu bewahren: Schlafapnoe ist sehr gut behandelbar. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihnen wahrscheinlich eine CPAP-Therapie verschreiben, damit Sie wieder während der Nacht erholsamen Schlaf finden. Wenn Ihre Schlafapnoe leicht bis mittelschwer ausgeprägt ist, bekommen Sie eventuell auch eine Unterkieferprotrusionsschiene (UKPS), bzw. Schnarchschiene wie Narval CC™ verschrieben. Vielleicht rät man Ihnen auch zu Änderungen von Lebensgewohnheiten wie einer anderen Ernährung zur Gewichtsabnahme oder reduziertem Alkoholkonsum.   

Wenn die Untersuchung zeigt, dass bei Ihnen keine Schlafapnoe vorliegt, Sie aber weiterhin schlecht schlafen oder unter Schlafapnoe-Symptomen leiden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Außerdem möchten Sie vielleicht einen Blick auf unsere Tipps für gesunde Schlafgewohnheiten werfen.

 

Medizinische Fachbegriffe, auf die Sie in Zusammenhang mit der Schlafuntersuchung oder Ihren Untersuchungsergebnissen stoßen könnten

    • Apnoe: Atemaussetzer im Schlaf. In Zusammenhang mit obstruktiver Schlafapnoe: Blockade der Atemwege, die keinen Luftfluss in die Lunge zulässt.   
    • Hypopnoe:Verminderung des Luftflusses um 30% oder mehr einhergehend mit einer Verminderung der Bewegungen von Brustkorb und Bauch in ähnlicher Größenordnung, plus Abfall der Sauerstoffsättigung des Bluts um 3% oder mehr (4% für Medicare-Leitlinien).1  
    • Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI): Misst die Anzahl der Apnoe- und Hypopnoe-Ereignisse pro im Schlaf verbrachter Stunde und wird zur Berechnung des Schweregrads einer Schlafapnoe verwendet. Bei Erwachsenen bedeuten 5 bis 15 Ereignisse eine leichte, 15 bis 30 Ereignisse eine mittelschwere und mehr als 30 Ereignisse eine schwere Schlafapnoe. 2 
    • Polysomnographie (PSG): Eine detaillierte Schlafanalyse, welche die Messung des Sauerstoffgehalts im Blut, von Puls, Gehirnwellen, Augenbewegungen usw. umfasst. Schlafuntersuchungen mittels PSG werden normalerweise in einem Schlaflabor unter Einsatz von Techniken wie EEG, EMG und EOG durchgeführt (siehe unten). 
    • Elektroenzephalogramm (EEG): Aufzeichnung elektrischer Ströme in verschiedenen Gehirnregionen. Während wir die verschiedenen Schlafphasen durchlaufen, verändern sich unsere Gehirnwellen deutlich. Anhand der Messung der Gehirnwellen können Schlafmediziner das Schlafmuster des Patienten analysieren und feststellen, ob Störungen des Schlafs vorliegen.   
    • Elektromyogramm (EMG): Aufzeichnung der elektrischen Aktivität der Muskulatur. Aktivität und Spannungsgrad der Muskeln sind in den verschiedenen Schlafphasen tendenziell unterschiedlich. Das EMG erlaubt Rückschlüsse auf die Qualität und Quantität des Schlafs, außerdem kann es bei der Diagnose der «periodischen Beinbewegungsstörung» (Periodic Limb Movement Disorder) zum Einsatz kommen.   
    • Elektrookulogramm (EOG): Aufzeichnung der elektrischen Aktivität innerhalb des Auges. Mit einem EOG lassen sich die Augenposition und Augenbewegungen während des Schlafs verfolgen. Da sich die unwillkürlichen Augenbewegungen zwischen den Schlafphasen deutlich unterscheiden, kann ein EOG Aufschluss darüber geben, wie viel Zeit eine Person in bestimmten Schlafphasen verbringt.   
    • Respiratory Disturbance Index (RDI): Misst die Anzahl der Atemstörungsereignisse pro im Schlaf verbrachter Stunde. Entspricht dem AHI, bezieht aber die sogenannten Respiratory Event Related Arousals (RERAs) mit ein. Dabei handelt es sich um Schlafunterbrechungen, die die Kriterien für eine Einstufung als Apnoe oder Hypopnoe nicht erfüllen.3

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Viele Menschen leiden an Schlafapnoe – oft ohne davon zu wissen. Tatsächlich leiden mehr als drei von zehn Männern und nahezu jede fünfte Frau an Schlafapnoe3 – die Störung kommt also häufiger vor, als Sie vielleicht gedacht haben.

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Referenzen:

  1. Berry, R.B., et al., Rules for scoring respiratory events in sleep: update of the 2007 AASM Manual for the Scoring of Sleep and Associated Events. Deliberations of the Sleep Apnea Definitions Task Force of the American Academy of Sleep Medicine. J Clin Sleep Med, 2012. 8(5): p. 597-619.
  2. Osman, A.M., et al., Obstructive sleep apnea: current perspectives. Nat Sci Sleep, 2018. 10: p. 21-34.
  3. Iber, C., Ancoli-Israel, S., Chesson, A., and Quan, S.F. for the American Academy of Sleep Medicine, The AASM Scoring Manual for Scoring of Sleep and Associated Events: Rules, Terminology and Specifications. American Academy of Sleep Medicine, 2007. 1st Ed (Westchester, Illinois).

4. Campos-Rodriguez, F., et al., Continuous Positive Airway Pressure Improves Quality of Life in Women with Obstructive Sleep Apnea. A Randomized Controlled Trial. Am J Respir Crit Care Med, 2016. 194(10): p. 1286-1294.