Assoziierte Komorbiditäten | ResMed

Mit Schlafapnoe assoziierte Komorbiditäten

Obstruktive Schlafapnoe (OSA) und zentrale Schlafapnoe (ZSA) gehen häufig mit Erkrankungen einher, die das Atmungs-, Nerven-, Herz-Kreislauf- und endokrine System beeinträchtigen.

Warum ist es so wichtig SBAS bei Herzpatienten zu behandeln?

Wenn die obstruktive Schlafapnoe nicht wirksam behandelt wird, kann sie langfristig schwerwiegende Folgen für die kardiovaskuläre Gesundheit Ihres Patienten haben. Sehen Sie sich dieses Video an, um mehr zu erfahren.

Schlafapnoe und Hypertonie

Bei Menschen mit schlafbezogener Atmungstörung (SBAS) besteht unabhängig von allen relevanten Risikofaktoren ein erhöhtes Risiko, eine Hypertonie zu entwickeln.1-5 Dieses Risiko hängt mit dem Schweregrad der SBAS zusammen: je schwerer die SBAS, desto grösser das Risiko von Bluthochdruck.

Während eines gesunden Schlafes sinkt in der Regel der Blutdruck, während bei SBAS-Patienten meist Folgendes auftritt:

  • erhöhter Blutdruck im Schlaf
  • verlängerte kardiovaskuläre Belastung, der auch tagsüber zu einem erhöhten Blutdruck führen kann.

SBAS tritt bei über 30% aller Patienten mit Hypertonie auf 6 und bei etwa 80% aller Patienten mit medikamentenresistenter Hypertonie.5 Gerade für diese Patientengruppe kann die Behandlung mit positiver Atemwegsdrucktherapie besonders vorteilhaft sein.7.

Schlafapnoe und Herzinsuffizienz 

Bis zu 50% aller Patienten mit Herzinsuffizienz leiden auch an mittelschweren bis schweren schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS),8 in Form von zentraler Schlafapnoe (CSA), Cheyne-Stokes-Atmung (CSA),obstruktiver Schlafapnoe (OSA) oder eine Kombination davon.9

Was versteht man unter Cheyne-Stokes-Atmung?

Bei der CSA wechseln sich Perioden der Hyperventilation und Hypoventilation (in einem an- und abschwellenden Atmungsmuster) mit Perioden von zentralen Hypopnoen/Apnoen ab. CSA ist eine häufige Form von SBAS bei Patienten mit schwerer linksventrikulärer Dysfunktion.10

Wie wirkt sich CSA auf die Herzinsuffizienz aus?

Es wird angenommen, dass SBAS und CSA das Fortschreiten der Herzinsuffizienz beschleunigen, indem sie:

  • Repetitive Hypoxie;
  • erhöhter Nachlast;
  • Erhöhte sympathische Aktivität;11
  • Schwankungen der Herzfrequenz und des Blutdrucks.

Schlaffragmentierung aufgrund von CSA führt ausserdem zu Erschöpfung und Tagesschläfrigkeit, wodurch die Lebensqualität beeinträchtigt wird.

Eine umfassende Studie an kürzlich mit Herzinsuffizienz (HI) diagnostizierten MediCare-Patienten zeigte eine schlechtere Prognose für Patienten mit SBAS als jene ohne.12 Nächtliche ZSA/CSA selbst ist mit einer erhöhten Mortalität13 bei Patienten mit Herzinsuffizienz assoziiert.

Erfahren Sie mehr über die Behandlungsoptionen für Patienten mit CSA.

Schlafapnoe und Schlaganfall

Die Mehrzahl der Patienten, die einen Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA) erlitten haben, leidet auch an schlafbezogenen Atmungsstörungen (SBAS),14 welche manchmal nicht diagnostiziert werden. Da Schlaganfallpatienten mit SBAS ausserdem schwerere funktionale Folgen15 aufweisen, sollten Sie bei der Untersuchung des Schlaganfalls auch ein SBAS-Screening 16 in Betracht ziehen.

Schlaganfälle können SBAS verursachen, indem folgende Funktionen beeinträchtigt werden:

  • Zentrale Mechanismen, die zu einer zentraler Schlafapnoe führen.
  • Muskeltonus, der zu einer obstruktiven Schlafapnoe führt.

Kann Schlafapnoe für Schlaganfall prädisponieren?

Menschen mit Schlafapnoe können durch eine Reihe von Symptomen, die sie erleben, zum Schlaganfall prädisponiert sein. Insbesondere:

  • Der durch Schlafapnoe verursachte wiederholte Abfall des nächtlichen Blutsauerstoffspiegels kann zu einer intermittierenden Hypoxie führen, die nachweislich mit einer systemischen Entzündung assoziiert ist.17
  • Schlafffragmentierung durch Schlafapnoe führt zu übermässiger Aktivität des sympathischen Nervensystems.18

 

Welche Auswirkungen hat Schlafapnoe auf die Rehabilitation nach einem Schlaganfall?

Patienten mit sowohl Schlafapnoe als auch Schlaganfall zeigen in der Regel eine schlechte Compliance mit den Rehabilitationsprogrammen nach einem Schlaganfall. Dies ist hauptsächlich auf die Kombination aus:

  • die durch den Schlaganfall verursachten Defizite;
  • die Symptome von SBAS (wie exzessive Tagesmüdigkeit, Müdigkeit und beeinträchtigte kognitive Funktionen).

 

Schlafapnoe bei Schlaganfallüberlebenden zu erkennen, ist oft eine Herausforderung, weil die mit Schlafapnoe assoziierten Symptome oft auf einen Schlaganfall zurückgeführt werden. Eine vollständige Schlafanamnese von Familienmitgliedern kann Ihnen helfen festzustellen, ob eine Schlafapnoe vor dem Schlaganfall vorhanden war oder sich nach dem Schlaganfall entwickelt hat.

Schlafapnoe und Typ-2-Diabetes

Patienten mit Typ-2-Diabetes leiden häufig auch an Schlafapnoe.19 Sie wird unabhängig davon mit Insulinresistenz, Glukoseintoleranz und metabolischem Syndrom assoziiert,20-22 und kann bei Nichbehandlung zu insgesamt schlechten Ergebnissen beo der Diabetesbehandlung führen.

Trotz der hohem Anzahl an Typ-2-Diabetes-Patienten mit SBAS bleiben die schlafbezogenen Atmungsstörungen jedoch weitgehend undiagnostiziert.

Führen Sie ein Screening an Ihren Patienten für Typ-2-Diabetes und Schlafapnoe durch

Aufgrund mehrerer Forschungsprojekte hat die International Diabetes Federation eine Assoziierung zwischen Typ-2-Diabetes und Schlafapnoe anerkannt und empfiehlt bei OSA-Patienten routinemäßig ein Screening für Typ-2-Diabetes durchzuführen und Typ-2-Diabetes-Patienten mit Schlafapnoe-Symptomen routinemäßig auf OSA zu screenen.

Da Patienten mit Schlafapnoe und Patienten mit Diabetes ähnliche Komorbiditäten aufweisen, wird in beiden Fällen ein Screening empfohlen:

Untersuchung auf Schlafapnoe bei Diabetes-Patienten und Untersuchung auf Diabetes bei Schlafapnoe-Patienten.23

Schlafapnoe und COPD

Patienten mit obstruktiver Schlafapnoe (OSA) leiden oftmals auch unter chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD).

COPD ist eine Erkrankung, die die fortschreitende Verschlechterung des Atemsystems durch eine Obstruktion der Lungenwege, ein Emphysem und einen verminderten Luftstrom beschreibt. COPD bezieht sich auch auf Lungenerkrankungen wie chronische Bronchitis und in einigen Fällen auch auf chronisches Asthma.

SBAS-Prävalenz bei COPD-Patienten

Nach Angaben der American Thoracic Society haben Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) eine höhere Prävalenz von Schlafstörungen als die Gesamtbevölkerung. Fast 50% der Patienten berichten über von einer signifikanten Beeinträchtigung der Schlafqualität.

Eine Koexistenz von COPD und OSA tritt bei 1% der Erwachsenen auf.24

 

COPD-Risiken bei SBAS-Patienten

COPD und OSA werden oft als Overlap-Syndrom bezeichnet. Sowohl COPD als auch OSA stellen voneinander unabhängige Risikofaktoren für folgende Gesundheitsprobleme dar:

  • Arrhythmie
  • Hoher Blutdruck
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Andere kardiovaskuläre Erkrankungen.

Studien haben gezeigt, dass Patienten mit unbehandeltem Overlap-Syndrom eine höhere Sterblichkeitsrate 1 haben. Wir bei ResMed sind bestrebt, die Komorbidität zu beeinflussen und die Lebensqualität zu verbessern. Wir bieten ein a Angebot an Behandlungsoptionen an, um die Symptome der COPD zu lindern.

Obwohl Wissenschaftler weiterhin die Risiken erforschen, die durch Schlafapnoe entstehen und mit ihr verbunden sind, bleibt die schlafbezogene Atmung der Patienten oft unbehandelt. Lernen Sie wie Sie Ihre Patienten auf Schlafapnoe und behandeln können, um das Risiko anderer chronischer Krankheiten zu verringern.

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Es gibt drei Arten von Schlafapnoe: Obstruktive Schlafapnoe (OSA), zentrale Schlafapnoe (CSA) und gemischte oder komplexe Schlafapnoe. Jeder Typ hat charakteristische Merkmale, die eine Diagnose ermöglichen.

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ResMed gibt Ihnen die Werkzeuge an die Hand, um Ihre Patienten auf schlafgestörte Atmung zu untersuchen, eine Schlafstudie anzufordern und die Diagnose zu stellen.

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Quellenangaben:

    1. Peppard PE et al. N Engl J Med. 2000
    2. Lavie P et al. BMJ. 2000 
    3. Nieto FJ, Young TB et al. JAMA. 2000
  1. Bixler EO, Vgontzas AN at al. Arch Intern Med. 2000 
  2. Marin JM et al. JAMA. 2012 
  3. Logan AG, Perlikowski SM et al. J Hypertens. 2001 
  4. Montesi et al. Journal of Clinical Sleep Medicine. 2012 
  5. Bitter T. et al, EJHF, 2009 
  6. Oldenburg O et al. Circ J 2012 
  7. Lanfranchi PA et al. Circulation. 2003 
  8. Garcia-Touchard A et al. Chest. 2008 
  9. Javaheri S et al. AJRCCM. 2011 
  10. Javaheri S et al. J Am Col Cardiol. 2007 
  11. Johnson KG, et al. J Clin Sleep Med. 2010 
  12. Martínez-García MA, et al. Am J Respir Crit Care Med. 2009 
  13. Wessendorf TE, et al. J Neurol. 2000 
  14. Drager LF, et al. Chest. 2011 
  15. Jelic S, et al. Trends Cardiovasc Med. 2008 
  16. Einhorn et al. Endocr Pract. 2007 
  17. Aronsohn et al. Am J Respir Crit Care Med. 2010 
  18. Punjabi et al. Am J Respir Crit Care Med. 2002 
  19. Coughlin et al. Eur Heart J. 2004 
  20. International Diabetes Federation. The IDF consensus statement on sleep apnoea and type 2 diabetes. Brussels, Belgium: International Diabetes Federation; 2008 
  21. Ruth Lee, Walter T. McNicholas. Obstructive Sleep Apnea in Chronic Obstructive Pulmonary Disease Patients. Curr Opin Pulm Med. 2011;17(2):79-83.